Graphik im digitalen Raum (2/3): Inschriften und Exemplarsuche

2 Veröffentlicht von Martin de la Iglesia am

von Martin de la Iglesia und Julia Rössel

Nachdem wir uns im ersten Teil unserer dreiteiligen Reihe zu druck- und anderen graphischen Internet-Ressourcen mit Institutionen und Inhaltserschließung beschäftigten, geht es im heutigen zweiten Teil um den Umgang mit Inschriften und um Möglichkeiten zur sammlungsübergreifenden Exemplarsuche.

Inschriften: transkribieren, transliterieren, übersetzen?


Porträt Michelangelos nach Jacopino del Conte aus der Fotothek der Bibliotheca Hertziana.

Ein weit verbreitetes Merkmal von Druckgraphik (aber auch von Zeichnungen) sind Inschriften. Als Textfelder können sie in verschiedener Weise in das Bild integriert sein, in unterschiedlicher Beziehung zum Bild stehen, vielfältige Funktionen erfüllen und sehr umfangreich sein. Bei der digitalen Erschließung von druckgraphischen Werken mit Schriftkomponenten sind mehrere Strategien denkbar:

a) Vollständige Transkription der Inschrift(en). Dies wird beispielsweise von der Fotothek der Bibliotheca Hertziana praktiziert, die jedes Textfeld eines Blattes einem eigenen Datenfeld zuweist und zusätzlich dessen Anbringungsort (MIDAS-Feld 5694) und Art des Textes (5650) angibt (Beispiel: http://foto.biblhertz.it/exist/foto/obj08003278).

b) Vollständiges Ignorieren der Inschrift. Dadurch lässt sich beim Digitalisieren größerer Datenmengen Zeit sparen. So enthält zum Beispiel die Trierer Porträtdatenbank Tripota Transkriptionen auf Scans der Karteikarten mit den alten Metadaten, ohne dass diese Transkriptionen in maschinenlesbaren Text überführt worden wären (Beispiel: http://www.tripota.uni-trier.de/single_picture.php?signatur=121_anon_0001).

c) Ausschnittweises Transkribieren der Inschrift, üblicherweise nur den Anfang und gegebenenfalls noch das Ende. Diese Herangehensweise ist weniger aufwändig als das vollständige Transkribieren und signalisiert immer noch die wichtigsten Fakten zur Inschrift wie ihre Sprache oder ihr grundsätzliches Vorhandensein. So sind etwa im Virtuellen Kupferstichkabinett jeweils die ersten und letzten ca. 3 Wörter eines Blattes erfasst (Beispiel: http://diglib.hab.de?grafik=graph-a1-836b-11).

Zusätzlich zur vollständigen Transkription kann die Erschließung des Textes nahezu beliebig aufwändig gestaltet werden. So können nichtlateinische Schriftzeichen in lateinische Buchstaben transliteriert werden, fremdsprachige Texte ins Deutsche (bzw. die Sprache der jeweiligen Benutzeroberfläche) übersetzt und Schreibungen orthographisch normiert werden. Alle drei Phänomene finden sich in der Porträtsammlung der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel (http://portraits.hab.de/). Beispielsweise ist beim Werk http://portraits.hab.de/werk/26865/ zunächst die Inschrift der rechten Kartusche im Feld “Beschreibung” transkribiert: “Hebr. 13. v. 6 | Der Herr ist | mein Helffer, | und will mich | nicht fürchten | was solt mir | ein Mensch | thun”. Im selben Datensatz im Feld “Bibelvers(e)/Bibelstelle(n)/biblische Bildmotive” ist derselbe Text gemäß einer modernen Bibelausgabe normiert worden zu: “Der Herr ist mein Helfer, ich will mich nicht fürchten; was sollte mir ein Mensch tun (Hebr. 13,6)”. Ein anderes Werk aus derselben Datenbank, http://portraits.hab.de/werk/10759/, weist eine griechische Inschrift in einem geöffneten Buch auf. Im Beschreibungsfeld ist diese Inschrift zunächst transkribiert: “Κυριοσ εμοι | \betaοΗθοσ, και ου | \phiο\betaΗθΗσομαι | τι ποιΗσει μοι | ανθρωποσ”. Abgesehen von den Zeichenfolgen “\beta” und “\phi”, bei denen es sich wohl um Zeichencodierungsfehler handelt, die möglicherweise im Zuge der Retrodigitalisierung der ursprünglich gedruckt veröffentlichten Daten entstanden sind, wurden also griechische Buchstaben verwendet. Auf die Transkription folgt unmittelbar im selben Feld in eckigen Klammern eine Übersetzung ins Deutsche: “[Der HErr ist mein Helfer, und ich werde nicht fürchten, was mir ein Mensch tun wird].” Hierbei scheint es sich nicht um eine Übernahme aus einer deutschen Bibelausgabe zu handeln. Im Feld “Bibelvers(e)/Bibelstelle(n)/biblische Bildmotive” schließlich ist der griechische Text in lateinische Buchstaben übertragen: “Kyrios emoi boethos, kai ou phobethesomai ti poiesei moi anthropos”.

Die Inschriften beider Porträts zitieren also dieselbe Bibelstelle, Hebräer 13,6. Der Wortlaut dieses Verses ist jedoch in den beiden Datensätzen nie identisch, obwohl er in drei bzw. zwei verschiedenen Varianten vorliegt. Eine Volltextsuche nach z.B. “ich will mich nicht fürchten” findet nur einen der beiden Stiche. Auch eine Suche etwa nach „Hebr. 13,6“ findet nur das Porträt mit der deutschen Inschrift (sowie ein drittes Werk, http://portraits.hab.de/werk/22671/, bei dem die zitierte Bibelstelle falsch identifiziert worden ist – es handelt sich um Hebr 13,5). Irreführenderweise sind die Inhalte des Bibelversfeldes auch noch mit Hyperlinks versehen, so dass man fälschlicherweise annehmen könnte, durch einen Klick darauf zu allen Werken mit demselben Bibelvers zu gelangen. Dies wäre auch eigentlich ein naheliegendes Anwendungsszenario für die Forschung mit druckgraphischen Inschriften: Man interessiert sich für eine Bibelstelle und deren bildliche Umsetzungen. Bedauerlich nur, wenn sich noch nicht einmal aus einer Datenbank alle darin enthaltenen Drucke mit einer solchen Inschrift ermitteln lassen – trotz der aufwändigen Erschließung der Inschriften mittels Transkription, Transliteration, Übersetzung und Normierung.

Für das angeführte Beispiel liegt die Problemlösung auf der Hand: Nicht die Transkription der Inschriften führt die Werke mit der gewünschten Bibelstelle zusammen, sondern ein geeignetes, spezifisches Normierungsinstrument wie Klassifikationen oder kontrollierte Vokabulare. In der Porträtsammlung der HAB wurde versäumt, dem Datensatz http://portraits.hab.de/werk/10759/ mit der griechischen Inschrift die (textexterne) Information mitzugeben, dass es sich um Hebr 13,6 handelt – da können bei der Suche auch die Transliteration und die Übersetzung nur wenig helfen.

Ebenfalls lässt sich an diesem Beispiel ablesen, wie ungemein aufwändig eine derartige Erfassung des Inschrifttextes ist. Allein um sie zu transkribieren (geschweige denn zu übersetzen), sind Kenntnisse des Altgriechischen notwendig. Einen solchen Aufwand standardmäßig zu fordern, ginge an der Realität der Erschließung für Graphikdatenbanken vorbei, da hierfür meist nicht das Personal eingesetzt werden kann, das über entsprechend breite und tiefe Fachkenntnisse verfügt.

Nachteilig an der Art der Inschriftenerfassung in der Porträtsammlung der HAB (und anderen Ressourcen) ist auch ihre Datenmodellierung, denn die Transkription steht mit anderen Informationen zusammen in einem einzigen Datenfeld, “Beschreibung”. Stichwortsuchen in diesem Feld finden also auch Wörter wie “Lehnstuhl” und “Buch”, obwohl diese nicht Teil der Inschrift sind. In anderen Datenbanken wie der bereits erwähnten Fotothek der Bibliotheca Hertziana sind zwar die Transkriptionen in separaten Feldern erfasst, doch bringt dies bei der Recherche keinen Nutzen, wenn eben jene Transkriptionsfelder nicht gezielt durchsuchbar gemacht werden (http://foto.biblhertz.it/exist/foto/search.html).

Schließlich muss man sich – was sich erneut gut am Beispiel aus der Porträtsammlung der HAB veranschaulichen lässt – darüber im Klaren sein, dass durch das reine Wiedergeben des Inschrifttextes noch nichts über dessen Beziehung zum Bild, dem ja das hauptsächliche Interesse im Rahmen einer Graphikdatenbank gilt, ausgesagt wird. So sind für die zuvor formulierte Beispielforschungsfrage, wie der Bibelvers Hebr 13,6 im Medium der Graphik bildlich umgesetzt wird, die beiden Stiche aus der HAB-Porträtsammlung wenig relevant, da es sich um Porträts handelt, also das Bild nicht die Inschrift illustriert. Für eine in diesem Zusammenhang sinnvolle Suchanfrage müsste zusätzlich zur Transkription der Inschrift die Bild-Text-Relation erfasst sein. Ein erster Schritt in diese Richtung könnte das MIDAS-Feld 5650 (“Art des Textes”) sein, wie es z.B. in der Fotothek der Bibliotheca Hertziana verwendet wird – auch wenn dort erneut das Problem besteht, dass dieses Feld nicht gezielt durchsuchbar ist. Dadurch könnte man prinzipiell Inschriften in Signaturen, Widmungen, Titel, Motti usw. unterscheiden. Um wirklich nützlich zu sein, bedürfte es allerdings der weiteren Standardisierung des Feldinhaltes z.B. durch ein kontrolliertes Vokabular.

Angesichts all dieser Probleme im Zusammenhang mit graphischen Inschriften stellt sich die Frage, ob der Aufwand einer Transkription überhaupt gerechtfertigt ist. Es darf allerdings nicht unbeachtet bleiben, dass das reine Transkribieren und Volltextdurchsuchbarmachen einer Inschrift, also ohne weitergehendes Erschließen, auch ein Vorteil sein kann: Was die Interpretation des Textes betrifft, also seines Inhalts oder seiner Funktion, ist der/die Datenbanknutzer/-in nicht abhängig von der Meinung der erschließenden Person, sondern kann (bzw. muss) sich selbst eine Meinung bilden. So wird der Charakter der Rechercheergebnisse von precision hin zu recall verschoben, also eine bessere Vollständigkeit erreicht auf Kosten von mehr irrelevanten Treffern.

Nicht zu unterschätzen ist in diesem Zusammenhang auch die Nützlichkeit von Inschriften hinsichtlich der Identifizierung von Werken. Werktitel sind oft nicht im Werk selbst enthalten, werden also erst nachträglich oder parallel zum Produktions- oder Disseminationsprozess gefunden oder gar fingiert. Diese Titel sind dann in der Regel sprachabhängig sowie immer Ergebnis eines subjektiven Interpretationsaktes. Dagegen ist die Zuordnung einer Inschrift zu einem graphischen Werk – sofern nicht Druckplatte oder Blatt verändert wurden – meist objektiv und eindeutig möglich (wenn auch nicht eineindeutig, da derselbe Text in mehreren verschiedenenen Werken verwendet werden kann). So könnte man beispielsweise durch eine Volltextsuche nach dem Inschriftentext “MICHAEL ANGELVS BONAROTA” womöglich besser (d.h. präziser) Exemplare der oben abgebildeten Michelangelo-Porträtgraphik finden, als durch den Versuch, eine Suchanfrage zu konstruieren, welche alle möglichen Werktitel, also Namensformen des Porträtierten wie “Miguel Ángel”, “Michel-Ange”, mit oder ohne “Buonarotti” usw., abdeckt.


Das bereits erwähnte Michelangelo-Porträt in der Biblioteca Digital Hispánica.

Schließlich gilt es bei der Frage nach der Transkription von Inschriften zu berücksichtigen, dass einerseits Text-Bild-Beziehungen in der Kunstgeschichte zu einem immer wichtigeren Forschungsgegenstand geworden sind, und dass andererseits Graphik auch für andere wissenschaftliche Disziplinen ein relevantes Medium sein kann, bei dem nicht das Bild, sondern der Text im Vordergrund steht, nämlich die Sprach- und Literaturwissenschaften. Um graphisches Material in diesem Sinne anschlussfähig zu machen, ist es wichtig, Inschriften möglichst disziplinagnostisch zu erschließen, und dies gelingt wohl am ehesten durch deren Transkription.

Sammlungsübergreifende Exemplarsuche

Druckgraphiken sind Bildwerke, die in unterschiedlichen Expressionen, Manifestationen und vielen Exemplaren vorliegen können (zu den Kategorien von FRBR (Functional Requirements for Bibliographic Records) siehe: https://www.ifla.org/best-practice-for-national-bibliographic-agencies-in-a-digital-age/node/8915). So ist es für Kupferstiche nicht unüblich, dass von der Druckplatte verschiedene Zustände (Expressionen), also des Bildes (Werk) existierten, von denen Probedrucke (Exemplare) hergestellt wurden, die die Entwicklung der Arbeit belegen. Ein weiteres Beispiel sind Kopien: Der Kupferstich “Die Pilger” ist laut dem Datensatz der Albertina im Graphikportal (https://www.graphikportal.org/document/gpo00079698) zwischen 1503 und 1513 von Lucas van Leyden geschaffen worden (http://d-nb.info/gnd/1078120153) und wurde im Nachgang von Marcantonio Raimondi kopiert. Die Kopie ist damit eine weitere Expression des Werkes “Die Pilger” und wird im Kupferstich manifest. Ein Exemplar davon befindet sich z.B. in der Graphischen Sammlung der ETH in Zürich (https://www.graphikportal.org/document/gpo00226467). Je nach Forschungsinteresse kann es notwendig sein, Exemplare einer druckgraphischen Manifestation in mehreren Sammlungen ausfindig zu machen. Welche Möglichkeiten der digitalen sammlungsübergreifenden Recherche gibt es also?

Während es zumindest für größere Institutionen mittlerweile üblich ist, ihre graphischen Bestände in bestimmtem Umfang digitalisiert zu haben, wird die Verbreitung der so erzeugten Daten unterschiedlich angegangen. Metadatenbanken wie Europeana (https://www.europeana.eu) oder die Deutsche Digitale Bibliothek (https://www.deutsche-digitale-bibliothek.de/) bieten sich für einen ersten Zugang an. Wie oben bereits erwähnt, steht mit dem Graphikportal (https://www.graphikportal.org/) sogar ein spezialisierter Zugriff auf die Daten mehrerer Graphischer Sammlungen zur Verfügung. Auf der Suche nach dem Kupferstich “Adam und Eva” von Albrecht Dürer  kann man beispielsweise in allen drei erwähnten Portalen zu diversen Exemplaren dieses Werkes finden, allerdings ohne die Möglichkeit einer Bündelung der Ergebnisse zu haben. (Zur Problematik der Bildsuche siehe auch Gasser/Rössel: https://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/nkf/article/view/34553/33847.) Welche Sammlungen ihre Bestände über welche Portale zugänglich machen, erfährt die Nutzerin / der Nutzer in der Regel über separate Einzelrecherchen, es ist  also nur eine bedingt planvolle Vorgehensweise möglich.

Als problematisch erweist sich bei der Suche auch die Titelansetzung, die u.U. abweichen kann. Das Blatt des Berliner Kupferstichkabinetts etwa ist in der deutschsprachigen Version von Google Arts & Culture als “Der Sündenfall” zu finden (https://g.co/arts/RbWmsQ8nasxFHziJ9). Eine andere Möglichkeit, nach Exemplaren sammlungsübergreifend zu suchen, können Werknormdaten sein, die allerdings bislang nur in begrenztem Rahmen für druckgraphische Werke angelegt werden und  zukünftig noch erweitert werden sollen.

Ein Beispiel aus der Gemeinsamen Normdatei (GND) ist der Normdatensatz zu den bereits erwähnten “Pilgern” Lucas van Leydens (http://d-nb.info/gnd/1078120153). Hier werden verzeichnet: ein persistenter Link zum Datensatz, der Name des Autors, der Werktitel und ggf. alternative Titel, Quellen zum Werk, in unserem Fall einschlägige Handbücher wie Bartschs Peintre Graveur, das Herkunftsland, eine Einordnung in die Systematik der Deutschen Nationalbibliothek und der Typ dessen was beschrieben wird,  hier also ein Werk. In unserem Fall ist als Erläuterung noch die Definition als Kupferstich hinterlegt.

Bereits 2013 wurde beim Roundtable „Kritische Massen – Zur Anschlussfähigkeit digitaler Bildbestände an die aktuelle Kunsthistorische Forschung“ von kunsthistorischer Seite das Ziel formuliert, die Menge an Normdaten zu Werken der Bildenden Kunst zu erhöhen (http://www.kunstgeschichte-ejournal.net/412/1/Round_Table_Marburg_GS.pdf). Hintergrund dessen ist, dass prinzipiell Werknormdaten als solche alle der vier FRBR-Ebenen beschreiben können. Als Ziel wurde hier die hierarchische bzw. logische Verknüpfung mehrerer Normdaten zu einem übergeordneten immateriellen Werk formuliert (https://www.vdb-online.org/veranstaltungen/718/bracht_foto_marburg.pdf). Kompliziert macht eine Diskussion über Werknormdaten einerseits die Begrifflichkeit, die an sich schon auf unterschiedliche Weise interpretiert werden kann. Hinzu kommt außerdem der Umstand, dass bei Kunstwerken die Trennschärfe zwischen bzw. das Zusammenfallen von FRBR-Entitäten sehr verschieden ausgeprägt sein kann. Das heißt der Normdatensatz für eine Zeichnung beschreibt ein Werk zugleich auf gedanklicher Ebene, benennt aber auch eine Manifestation, sowie einen unikalen Gegenstand (Exemplar). Bei einer Druckgraphik hingegen muss, wie oben beschrieben, eine Beschreibung und damit auch die Erfassung über Normdatensätze deutlich vielschichtiger und feingliedriger sein. Die Erfassung von Werken der Kunst im Sinne dieser Programmatik bedarf daher langfristiger und intensiver Koordination und Kommunikation zwischen Institutionen, deren Aussicht auf Erfolg in Frage gestellt werden darf.

Unter Werknormdaten können allerdings auch nur jene Normdaten verstanden werden,die die höchste hierarchische Schicht von FRBR beschreiben, also das übergeordnete gedankliche Werk. Auch hier besteht jedoch erheblicher Diskussionsbedarf bei der klassifikatorischen Einordnung von mehrschichtigen Werken, wie etwa druckgraphische Folgen, die als Mappenwerke unter einem Gesamttitel erschienen sind, aber auch als Einzelblätter gesammelt werden, zu denen womöglich noch zeichnerische Vorlagen als separate Werke existieren. Mittlerweile wird den beschriebenen Bestrebungen auch in Form institutionsübergreifender Projekte wie GND4C (https://wiki.dnb.de/x/dIf9Bw) nachgegangen.

Beiden Ansätzen bzw. Angeboten, Metadatenbanken und Werknormdaten, liegt die Problematik der mangelnden Standardisierung in der digitalen Sammlungsdokumentation zugrunde. Auf diese Weise erzeugte Unschärfen werden wohl nie gänzlich zu umgehen sein, schon allein, weil die institutionsinterne Nutzung andere Anforderungen an die erzeugten Daten stellt als die Verbreitung durch Aggregatoren und die Recherche des Fachpublikums.

Teil 3 erscheint am Freitag, 28. Juni.

Martin de la Iglesia ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Projekt “Kommentierte digitale Edition der Reise- und Sammlungsbeschreibungen Philipp Hainhofers (1578-1647)” an der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel sowie Promotionsstudent im Fach Kunstgeschichte an der Universität Heidelberg.

Julia Rössel ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Projekt “Kupferstichkabinett Online”, das ebenfalls an der HAB angesiedelt ist, und befasst sich im Rahmen ihrer Promotion mit Transformationsprozessen bei der Digitalisierung von Graphischen Sammlungen.

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