ars grammatica 2017: Grammatische Terminologie – Inhalte und Methoden

0 Veröffentlicht von Roman Schneider am

Die Abteilung Grammatik des Instituts für Deutsche Sprache (IDS) lädt ein zur zweiten Arbeitstagung ars grammatica, die mit dem Thema „Grammatische Terminologie – Inhalte und Methoden“ vom 8.-9. Juni 2017 am IDS in Mannheim stattfindet.

In Form von Einzel- und Gemeinschaftsvorträgen, Posterständen, Systemdemonstrationen und Diskussionen sollen Fragestellungen diskutiert werden, die sich im Spannungsfeld zwischen inhaltlicher Betrachtung und methodischer Anwendung mit Eigenschaften und Eigenheiten grammatischer Fachsprache beschäftigen:

  • Unter inhaltlichem Aspekt gilt es, möglichst exakte Definitionen für Fachtermini zu konzipieren und zu verwenden, um linguistische Phänomene und Erklärungen präzise ausdrücken zu können. Dies stellt naheliegenderweise insbesondere solche wissenschaftliche Disziplinen vor Herausforderungen, in denen variierende Theorieansätze, Erkenntnisinteressen oder subjektive Autorenentscheidungen zu einem uneinheitlichen und im Einzelfall sogar widersprüchlichen terminologischen Inventar führen.
  • Unter methodischem Aspekt gilt es, ausreichend mächtige und nachhaltige Strukturen für die Kodierung domänenspezifischer terminologischer Systematiken auszuarbeiten. Das Spektrum reicht hier von methodisch angelegten Fachvokabularien über Thesauri bis hin zu Wissensnetzen und Ontologien mit angemessen modellierten Konzepten und Attributen.

Vor diesem Hintergrund lässt sich grammatische Terminologie nicht allein als Gesamtheit der in Theoriearbeit und Forschungspraxis zum Einsatz kommenden Fachausdrücke betrachten. Spätestens sobald konkrete terminologische Klassifizierungen in größeren Zusammenhängen aufeinander bezogen werden – beispielsweise im Kontext vergleichender Untersuchungen oder vernetzter Online-Informationssysteme –, rücken Methoden und Instrumente für den effizienten Umgang mit Bedeutungszusammenhängen in den Fokus.

Die ars grammatica 2017 widmet sich dem genannten breiten Spektrum grammatischer Terminologiearbeit. Willkommen sind Beiträge, die sich – ggf. anhand ausgewählter Probleme – dem Themenkomplex aus theoretischer oder praktischer Sicht nähern. Dies betrifft beispielsweise, aber nicht ausschließlich, die Behandlung folgender Fragestellungen:

  • Auf welche Art und Weise gehen Grammatikschreibung und -forschung mit der Koexistenz grammatischer Fachterminologien um?
  • Welche Typen und Ausprägungen von Relationen zwischen grammatischen Fachtermini sind wünschenswert? Welche Standards lassen sich hierfür nutzen oder müssen etabliert werden?
  • Welche wissenschaftlichen und sprachpraktischen Anwendungsszenarien (terminologische Wörterbücher, Lexika, Online-Informationssysteme, didaktische Vermittlung) profitieren von einer sorgfältigen terminologischen Aufbereitung von Wissen?
  • Gibt es bereits einschlägige Ansätze und Werkzeuge?
  • Inwieweit lassen sich empirische Methoden und Korpora für die Aufdeckung terminologischer Zusammenhänge bzw. zur Sicherstellung von Konsistenz/Vollständigkeit/adäquater Auswahl von Vokabularien nutzen?
  • Wie lässt sich der Zugang zu terminologischen Inhalten aus Rezipientensicht erleichtern (Visualisierung von Zusammenhängen, Abbau von Formulierungshürden durch Praxisbeispiele etwa für den Bereich DAF/DAZ etc.)

Diese Einladung richtet sich an alle, die an terminologischen Fragestellungen aus inhaltlich-grammatischer und/oder allgemein methodischer Perspektive interessiert sind. Insbesondere wollen wir Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler zur Teilnahme ermutigen.

Richtlinien für die Einreichung von Themenvorschlägen/Abstracts

Vorschläge für Einzel- und Gemeinschaftsvorträge (25 min + 15 min Diskussion) sowie Poster oder Demos können in elektronischer Form als PDF-Dokumente an die unten angegebenen Kontaktadressen eingereicht werden. Abstracts sollten nicht länger als eine DIN A4 Seite sein (Schriftgröße 12pt), wobei eine zweite Seite für Literaturangaben genutzt werden kann. Da die Vorschläge unabhängig begutachtet werden, dürfen Name und Institution des/der Vortragenden nicht auf dem Abstract genannt werden.

(Verlängerter) Einsendeschluss für Themenvorschläge ist der 15.04.2017

E-Mail: arsgrammatica@ids-mannheim.de

Website: http://arsgrammatica.ids-mannheim.de

Kommentar schreiben