Neue Online-Quellenedition „Hamburger Schlüsseldokumente zur deutsch-jüdischen Geschichte“
Anlässlich des diesjährigen Historikertages in Hamburg wurde Ende September die vom Institut für die Geschichte der deutschen Juden (IGdJ) realisierte Online-Quellenedition „Hamburger Schlüsseldokumente zur deutsch-jüdischen Geschichte“ freigeschaltet und der Öffentlichkeit präsentiert.
Die Online-Quellenedition wirft am Beispiel von ausgewählten Quellen, sogenannten Schlüsseldokumenten, thematische Schlaglichter auf zentrale Aspekte der jüdischen Geschichte Hamburgs von der frühen Neuzeit bis in die Gegenwart, wobei Hamburg als Brennglas für größere Entwicklungen und Fragestellungen der deutsch-jüdischen Geschichte verstanden wird.
Dabei sollen die Ansprüche einer kritischen Edition mit den Möglichkeiten einer digitalen Edition vereint werden, was eine kritische Aufarbeitung der Quellen, eine Kommentierung und Kontextualisierung bedeutet.
Alle Quellen werden als Transkript und digitales Faksimile bereitgestellt und nach TEI ausgezeichnet, Normdaten eingebunden sowie weiterführende Informationen und eingehende Verknüpfungen hergestellt, um vielgestaltige Querverbindungen aufzuzeigen.
Die zusätzlich bereitgestellten Interpretations- und Hintergrundtexte dienen der Kontextualisierung und historischen Einordnung der Quellen. Ebenso lassen sich Informationen zur Überlieferung, zur Rezeptionsgeschichte und zu wissenschaftlichen Kontroversen finden. Alle Inhalte werden sowohl auf Deutsch als auch auf Englisch angeboten.
Die Quellenedition richtet sich an Studierende, Forschende und Lehrende, teilweise auch an Laien sowie Schülerinnen und Schüler. Sie deckt dabei ein Spektrum von eher allgemeinen, überblicksartigen bis hin zu eng an der Quelle argumentierenden Texten ab und bietet verschiedene Zugänge zu den Quellen an – über einen Zeitstrahl, Themenkategorien oder eine Karte.
An dem Projekt sind 14 Herausgeberinnen und Herausgeber sowie zahlreiche Autorinnen und Autoren beteiligt, ein wissenschaftlicher Beirat begleitet die Entwicklung des Projektes von Beginn an.
Das Institut für die Geschichte der deutschen Juden möchte mit der Online-Quellenedition dazu beitragen, das aufgrund von Verfolgung und Migration in alle Welt verstreute jüdische Erbe der Stadt digital wieder zusammenzuführen, zugänglich zu machen und für zukünftige Generationen zu bewahren. Durch die Präsentation von bislang weniger beachtetem Quellenmaterial sowie die neuartige Anordnung und Aufbereitung bekannter Archivalien sollen gleichzeitig Denkanstöße gegeben und neue Fragestellungen angeregt werden.
Bislang stehen etwa 40 Quellen online, darunter Text- und Bilddokumente ebenso wie Audiodateien, in den nächsten Wochen und Monaten werden sukzessive weitere folgen. Es lohnt sich also, die Edition immer wieder zu besuchen!
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