Workshop-Bericht „Veröffentlichung und Vernetzung digitaler wissenschaftlicher Forschungsdatensammlungen in den Geisteswissenschaften“
DARIAH-DE-Workshop am 24. September 2015, Herzog-August-Bibliothek Wolfenbüttel
Wie können WissenschaftlerInnen in den Geistes- und Kulturwissenschaften Forschungsdaten veröffentlichen und vernetzen? Welche Tools und Services werden hierfür angeboten und unterstützen sie? Existieren fachspezifische Anforderungen für die Publikation und Vernetzung von Forschungsdaten? Diese und weitere Fragen rund um das Thema Publikation von Forschungsdaten wurden am 24.09.2015 im Rahmen des DARIAH-DE Workshops „Veröffentlichung und Vernetzung digitaler wissenschaftlicher Forschungsdatensammlungen in den Geisteswissenschaften“ aus methodischen und technologischen Perspektiven und basierend auf praktischen Erfahrungen thematisiert. An der Herzog August Bibliothek in Wolfenbüttel trafen sich MitarbeiterInnen aus Gedächtniseinrichtungen und FachvertreterInnen aus den Geistes- und Kulturwissenschaften, um Möglichkeiten zur Veröffentlichung von Forschungsdaten nicht nur theoretisch zu diskutieren, sondern auch die vorhandenen Angebote in Hands-On-Sessions selbst zu testen.
Johanna Puhl vom Fachbereich Historisch-Kulturwissenschaftliche Informationsverarbeitung der Universität zu Köln stellte die bisherigen Arbeiten der DARIAH-DE Arbeitsgruppe „Research Data Lifecycle“ vor. Im Fokus ihrer Ausführungen standen die Empfehlungen für Forschungsdaten, Tools und Metadaten in der DARIAH-DE Infrastruktur. Die Empfehlungen enthalten sowohl Hinweise zu relevanten Lizenzen, als auch Grundlegende Informationen über geeignete Dateiformate für die Langzeitarchivierung, Metadatenstandards sowie eine Beschreibung von Tools, die in der geistes- und kulturwissenschaftlichen Forschungspraxis angewandt werden.
Maurice Heinrich, Leiter der wissenschaftlichen Fachsäule des IT-Referates am Deutschen Archäologischen Institut (DAI) berichtete über die praktischen Erfahrungen beim Aufbau und Betrieb des archäologischen Datenzentrums IANUS. Nach der Einführung in das IANUS-Forschungsdatenzentrum diskutierte er mit dem Plenum spezifisch altertumswissenschaftliche Anforderungen und Herausforderungen an das Management von Forschungsdaten sowie die Herausforderung im Umgang mit altertumswissenschaftlichen Forschungsdaten.
Harald Lordick vom Salomon Ludwig Steinheim Institut für deutsch-jüdische Geschichte stellte eine Auswahl an Projekten und Webseiten vor, die mittels Auszeichnung mit GND-Nummern und Beacon-Dateien verknüpft sind. Er ergänzte seine Ausführungen durch praktische Beispiele zur Umsetzung in eigenen Projekten. In der Diskussion wurde betont, dass insbesondere für die Einbindung von Bildern eine automatisiert auswertbare Mitteilung von Rechten von den FachwissenschafterInnen gewünscht wird.
Tobias Gradl vom Lehrstuhl für Medieninformatik der Fakultät für Wirtschaftsinformatik und Angewandte Informatik der Otto-Friedrich-Universität Bamberg stellte eine Reihe von Tools vor, die im Kontext von DARIAH-DE entwickelt wurden. Hierbei ging er besonders auf die Funktionen von Crosswalk und Schema Registry ein und demonstrierte deren Funktionsweise an einem detaillierten Beispiel zur Datenextraktion aus halb strukturierten Datenquellen. Im Anschluss diskutierten die TeilnehmerInnen die Nutzung und Verfügbarkeit der Tools und erprobten deren Handhabung selbstständig.
Der DARIAH-DE Workshop „Veröffentlichung und Vernetzung digitaler wissenschaftlicher Forschungsdatensammlungen in den Geisteswissenschaften“ ist Bestandteil einer Reihe von Weiterbildungsangeboten, die in Kooperation mit Partner-Hochschulen bzw. Partner-Institutionen im Inland und im europäischen Ausland ausgerichtet werden. Die bisher durchgeführten Workshops und weitere Informationen zu Veranstaltungen, Seminaren und Konferenz finden Sie hier.
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