Die DHd2023 im Rückblick: Eindrücke und Erfahrungen aus Sicht einer Studentin

1 Veröffentlicht von Lena Ehlers am

Lena Ehlers (Universität Stuttgart)

Nachfolgender Blog-Beitrag ist im Rahmen meines Reisestipendiums für die 9. Jahrestagung des Verbands Digital Humanities im deutschsprachigen Raum (13. bis 17. März 2023) entstanden. Ich bedanke mich an dieser Stelle herzlich beim Verein „Geistes- und Kulturwissenschaftliche Infrastrukturen e. V“ und den Organisator*innen der DHd2023 für das Stipendium und die eindrucksvolle Woche auf der Konferenz.

Vom 13.03.2023 bis zum 17.03.2023 fand die 9. Jahrestagung des Verbands „Digital Humanities im deutschsprachigen Raum e.V.“ (kurz: DHd) an den Universitäten Trier und Belval (Luxemburg) statt. Das Thema der diesjährigen DHd lautete „Open Humanities – Open Culture“. Nachdem die 8. Jahrestagung mit einem Jahr Verspätung im März 2022 in einem Online-Format stattgefunden hatte, konnte die DHd2023 erfreulicherweise wieder in Präsenz veranstaltet werden.

Vor Beginn der Konferenzwoche wusste ich nicht so wirklich, was mich erwarten würde, da ich vor der DHd noch keine Veranstaltung mit vergleichbarem Format besucht hatte. Jedoch konnte ich mir mithilfe des vielfältigen Tagungsprogramms eine Vorstellung davon machen: auf der Agenda standen Vorträge, Workshops, Panels und Poster, die sich alle dem Konferenzthema auf unterschiedlichste Weise näherten. Für die Workshops musste man sich bereits im Vorfeld anmelden, die restlichen Veranstaltungen konnten spontan besucht werden. Am meisten gespannt war ich auf die Postersession und den Posterslam, da ich ebenfalls ein Poster vorstellen durfte.

Abb. 1: Der Marktplatz in Trier auf dem Weg zum Busshuttle (eigene Aufnahme).

Nach der Anreise nach Trier begann die DHd 2023 für mich mit der Keynote am Dienstagabend, somit habe ich leider an keinem der Workshops, die Montag und Dienstag stattfanden, teilgenommen. Die Keynote fand an der Universität Luxemburg in Belval statt, zu der uns ein Shuttlebus brachte. Die Modernität der Luxemburger Universität war sehr beeindruckend. Nach einigen Eröffnungsreden, unter anderem vom Rektor der Universität Trier und vom Rektor der Universität Luxemburg, wurde die Opening Keynote von den beiden Vortragenden Sebastian Majstorovic & Quinn Dombrowski zum spannenden Thema “Open Culture meets Digital Activism: Saving Ukrainian Cultural Heritage Online (SUCHO)” gehalten, die einem direkt deutlich gemacht hat, welch wichtigen Aktualitätsbezug das Tagungsthema hat.

Am Mittwochmorgen versuchte ich der anfänglichen Orientierungslosigkeit und dem Schneetreiben in Trier zu trotzen und den richtigen Teil des Campus zu finden, auf dem die Vorträge stattfinden sollten. Besonders gespannt folgte ich den Vorträgen zur Reihe „Digitale Bildwissenschaft“, die interessante Anwendungen künstlicher Intelligenz und Klassifizierungsalgorithmen vorstellten, die ich in meinem Informatikstudium bisher eher aus der theoretischen Perspektive kennengelernt habe.

Abb. 2: Verschneiter Campus der Uni Trier (eigene Aufnahme).

Nach den Vorträgen konnte man abends noch an verschiedenen Rahmenprogrammpunkten, die vom lokalen Organisationsteam arrangiert worden waren, teilnehmen. Ich hatte die Stadtführung gebucht, um auch etwas von der schönen Stadt Trier sehen zu können. Zudem war die Stadtführung auch eine tolle Gelegenheit andere Konferenzmitglieder kennenlernen zu können und den Abend in geselliger Runde ausklingen zu lassen.

Abb. 3: Eindrücke von der Stadtführung (eigene Aufnahme).

Am vorletzten Tag der Konferenz standen nach weiteren Vorträgen am Vormittag die Postersession und der Posterslam auf der Agenda. Beim Posterslam hatte jede*r eine Minute lang die Möglichkeit, sein oder ihr eigenes Poster vorzustellen und zu bewerben, um möglichst viele Interessierte bei der anschließenden Postersession zum Poster zu locken. Entgegen der sonstigen sachlichen und fachlichen Atmosphäre bei den Vorträgen, war die Atmosphäre beim Posterslam ungezwungen und lustig und der Kreativität, wie man seine Poster bewerben wollte, waren keine Grenzen gesetzt. Dennoch wurde mithilfe der „geeichten Messgeräte“ darauf geachtet, dass keiner seine Slam-Zeit von einer Minute überschritt 🙂 Im Anschluss wurden mittels des lautesten Applauses die drei besten Slammer*innen bestimmt.

Nach dem Slam strömten alle in den Raum, in dem bereits die aufgestellten Poster warteten – und dann begannen bereits anregende Gespräche über die auf den Postern ansprechend dargestellten Themen. Das positive Feedback, das Interesse und die inspirierenden Ideen zu unserem Thema hatte ich so nicht erwartet und freute mich daher sehr darüber. Das Social-Event am Abend war eine tolle Möglichkeit den ereignisreichen Konferenztag ausklingen zu lassen. Auf dem Platz vor der Mensa warteten bereits Foodtrucks, an denen sofort großer Andrang herrschte. Später spielte in der Mensa eine Band, die die Teilnehmer*innen zum Tanzen animierte.

Abb. 4: Ausgelassene Stimmung beim Social Event (eigene Aufnahme).

Und dann war auch schon Freitag und damit der letzte Konferenztag angebrochen.  Abschluss bildeten Preisverleihungen für die besten Poster und Slammer*innen, die Übergabe der Stipendienzertifikate und die Closing Keynote von Jennifer Edmond zum Thema „Open Science and the (Digital) Humanities: Open to our Past, Open to our Present, Open to our Future“. Außerdem wurde der Austragungsort der DHd2024, die dann ihr 10-jähriges Jubiläum feiern wird, verraten, die – wie auch die erste DHd Konferenz 2014 – in Passau stattfinden wird. Damit ging eine ereignisreiche, eindrucksvolle Konferenzwoche in Trier zu Ende. Die inspirierenden Vorträge und Diskussionen und die bereichernden Begegnungen werden mir noch lange in positiver Erinnerung bleiben.

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