CfA: Das Mittelalter 2019: Themenheft Digitale Mediävistik
Der Mediävistenverband e.V. veröffentlicht seit 1996 die halbjährlich erscheinende Zeitschrift „Das Mittelalter. Perspektiven mediävistischer Forschung“. Für 2019 ist ein Themenheft mit dem Titel „Digitale Mediävistik“ vorgesehen, das gemeinsam von Roman Bleier (Zentrum für Informationsmodellierung, Universität Graz), Franz Fischer (Cologne Center for eHumanities der Universität zu Köln), Torsten Hiltmann (Universität Münster), Gabriel Viehhauser (Universität Stuttgart) und Georg Vogeler (Zentrum für Informationsmodellierung, Universität Graz) herausgegeben wird.
Bewerbungsfrist: 30. November 2017 [verlängert bis 8.12.2017]
Autorenkonferenz in Stuttgart: 13./14. September 2018
Abstract
Informationstechnolgien sind dabei, die Arbeitsweisen der mediävistischen Forschung grundlegend und nachhaltig zu verändern. Gerade mediävistische Forschungsprojekte gehören zu den Motoren einer digitalen Durchdringung der geisteswissenschaftlichen Forschung, und dies bereits seit den Tagen des Jesuitenpaters Roberto Busa (1913-2011), dessen Index zu den Werken des Thomas von Aquin als das erste Digital-Humanities-Projekt überhaupt gilt.
Seither sind die Auswirkungen der Digitalisierung auf die Mediävistik einerseits anhand der rasant steigenden digitalen Verfügbarkeit von Quellen und Forschungsergebnissen spürbar. In stetig wachsendem Umfang kann in Form hochaufgelöster Digitalisate, digitaler Archive und Editionen auf Primärquellen zugegriffen werden, und die Palette von digitalen Methoden, die in der mediävistischen Forschung zum Einsatz kommen, reicht von Algorithmus-basierten Analyseverfahren historischer Textcorpora über automatische Bilderkennung, Netzwerkanalyse und geographische Informationssysteme, bis hin zur formalen Erschließung von Daten und Informationen mit Technologien des Semantic Web. Andererseits verändert die Anwendung digitaler Hilfsmittel und Methoden sowohl die Forschungsprozesse als auch die Fragestellungen selbst. Daher gilt es, deren Nutzen und Auswirkungen auf unser Verständnis vom Mittelalter zu beleuchten. Das ist umso dringlicher, als eine inter- und transdisziplinär ausgerichtete digitale Forschungspraxis in allen Bereichen der Mediävistik Einzug hält.
Das Themenheft soll anhand aktueller Forschungsprojekte einen Überblick über die in der mediävistischen Forschung genutzten Methoden der Digital Humanities geben und deren Einsatz in der Praxis diskutieren und bewerten. Es soll damit eine Orientierung auf dem Gebiet der digitalen Mediävistik bieten und zugleich vereinzelte Aktivitäten im deutschsprachigen Raum zusammenführen. Vor allem aber soll es zur Reflexion anregen, welche neuen Erkenntnisse über die Welt des Mittelalters mit Hilfe digitaler Methoden, Werkzeuge und Ressourcen gewonnen werden können.
Die Beiträge können beispielsweise folgende Themenbereiche behandeln:
Mediävistik und Computer Vision (Bilderkennung)
Mediävistik und Netzwerkanalyse
Mediävistik und geographische Informationssysteme
Mediävistik und Semantic Web
Digitale Erschließung und Präsentation von mediävistischen Daten und Informationen
Text-mining und automatische Sprachverarbeitung in der Mediävistik
Zeitplan:
30. November 2017 | Frist für die Einsendung der Vorschläge [verlängert bis 8.12.2017] |
15. Januar 2018 | Zusage an die Autoren |
1. Juli 2018 | Einsenden der ausformulierten und formatierten Beiträge zum Peer Review |
13./14. September | Autorenkonferenz in Stuttgart |
30. November 2018 | Frist für die Abgabe der überarbeiteten Beiträge |
Juni 2019 | Erscheinen des Themenhefts |
Bitte schicken Sie ihren Vorschlag für einen Beitrag als max. zweiseitigen Abstract bis zum 30. November 2017 an Roman Bleier (roman.bleier(at)uni-graz.at).
Kommentar schreiben