Vorstellung der DARIAH-DE-Fellows 2015: Benedikt Fecher
Das DARIAH-DE Fellowship-Programm fördert NachwuchswissenschaftlerInnen, die in ihren Forschungsvorhaben innovative digitale Ansätze und Methoden einsetzen und so einen Beitrag zur Weiterentwicklung der Digital Humanities leisten. Im DHd-Blog stellen die DARIAH-Fellows in den nächsten Wochen ihre Projekte vor.
Benedikt Fecher
Benedikt studierte Kommunikationswissenschaft, Volkswirtschaftslehre und Organisationslehre an den Universitäten Erfurt, Ottawa (Kanada) und Aalborg (Dänemark). Seit 2012 ist Benedikt Doktorand am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (Berlin), im Bereich Forschungsinfrastruktur, und dem Alexander von Humboldt Institut für Internet und Gesellschaft (Berlin), im Bereich Internet-enabled Innovation (Open Science). In seiner Promotion behandelt Benedikt Prämissen der offenen Bereitstellung und Nachnutzung von Forschungsdaten in der akademischen Forschung. Zu seinen Forschungsinteressen gehören wissenschaftliche Kollaboration, Entwicklungen im wissenschaftlichen Publizieren und neue Formen der Wissenschaftskommunikation sowie Wissensaustausch und -management.
Worum geht es in dem Projekt?
In meinem Projekt geht es um den Forschungsdatenaustausch und die Nachnutzung von Forschungsdaten in der akademischen Forschung. Durch den Austausch von Daten können andere Forscher neuen Fragen ohne eigenen Erhebungsaufwand nachgehen und, vor allem in empirischen Disziplinen, Reanalysen anstellen. Bisher stellen allerdings nur sehr wenige Forscher ihre Daten anderen zur Verfügung. Um zu klären, was sie davon abhält, Daten zu teilen beziehungsweise, was sie dazu motiviert, habe ich, zusammen mit meinen Kollegen im Sharing-Research-Data-in-Academia-Team, eine Systematic Review, eine Befragung von Sekundärdatennutzern und eine Befragung von Forschern aller Disziplinen durchgeführt. Aufgrund der Ergebnisse möchten wir zu einer informierten Gestaltung der Forschungspolitik und Dateninfrastruktur beitragen.
Wie gestaltet sich die Zusammenarbeit mit DARIAH-DE ?
Im Rahmen des DARIAH-DE-Fellowships möchte ich einen konkreten Blick auf die Geistes- und Kulturwissenschaften werfen, die traditionell ein anderes Verständnis von Daten haben, als objektivierende Disziplinen. Ich möchte verstehen, wo hier die Potenziale der Sekundärdatennutzung liegen. DARIAH-DE gibt mir ein gutes Forum dafür.
Welche Ergebnisse erwarten Sie und für welche Forschungsthemen sind diese anschlussfähig?
Von den Ergebnissen erhoffe ich mir Erkenntnisse über Barrieren und Anreize für die Bereitstellung und Nachnutzung für Forschungsdaten. Diese sollen sowohl in fachspezifische Publikationen festgehalten werden, als auch für eine breitere Öffentlichkeit aufgearbeitet werden. Aus diesem Grund blogge ich regelmäßig über meine Forschung und verwandte Themen auf der Seite meines Instituts und des LSE Impact Blogs. Mittelfristig sollen die Ergebnisse meiner Forschung zu einer informierten Forschungspolitik beitragen, die nahe an den Bedürfnissen der Forscher ist.
Mit welchen Materialien und Daten arbeiten Sie?
Survey-Daten und textuelle Daten.
Gibt es Methoden, Theorien und Tools, welche für diese Aufgabe besonders interessant sind?
Systematic Review, Online-Befragung, Expertenbefragung.
Wie haben Sie begonnen, sich mit digitalen Geisteswissenschaften zu beschäftigen?
Ich verstehe mich selbst als einen Sozialwissenschaftler ohne paradigmatische Präferenz. Vielleicht ist es mein Ziel das ausgeprägte Lagerdenken in den Sozialwissenschaften, zwischen qualitativ und quantitativ denkenden Forschern, zu überwinden. Zudem arbeite ich am Humboldt Institut für Internet und Gesellschaft im Bereich Open Science. Die Beschäftigung mit Veränderungen in der Forschung und Lehre sind sozusagen Arbeitsauftrag.
Welche Angebote der digitalen Geisteswissenschaften fänden Sie für Ihre Forschungsprojekte in Zukunft besonders hilfreich?
Semantische Textanalysen.
Weitere Informationen
Sharing Research Data in Academia (Projektseite)
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