Einladung zum 12. Berliner DH-Rundgang am 29. Oktober 2015
Zum 12. Berliner DH-Rundgang lädt der Interdisziplinäre Forschungsverbund Digital Humanities in Berlin (if|DH|b) an das Center für Digitale Systeme (CeDiS) an die FU Berlin ein. Das Center für Digitale Systeme arbeitet bereits seit 2006 intensiv im Bereich der Digital Humanities.
Termin: Donnerstag, 29.10.2015, 16:00 (s.t.)–17:30 Uhr.
Ort: Freie Universität Berlin, Henry-Ford-Bau, Garystraße 35, 14195 Berlin-Dahlem, Raum: Akademischer Senatssaal (AS-Saal).
Anmeldung: Zum Online-Formular.
Im Rahmen des DH-Rundgangs werden exemplarisch Projekte vorgestellt, die digitale Arbeitsumgebungen und Werkzeuge für die Geistes- und Sozialwissenschaften entwickeln und bereitstellen:
Zwangsarbeit 1939-1945. Erinnerungen und Geschichte
Das Projekt hat ein Online-Archiv für audiovisuelle Erinnerungsberichte zur NS-Zwangsarbeit entwickelt, das die Erinnerung an die über zwanzig Millionen Menschen bewahrt, die für das nationalsozialistische Deutschland Zwangsarbeit geleistet haben. Knapp 600 ehemalige ZwangsarbeiterInnen aus 26 Ländern erzählen ihre Lebensgeschichte in ausführlichen Audio- und Video-Interviews. Nach einer Registrierung ermöglicht das Online-Archiv detaillierte Recherchen: Die Interviews können nach Opfergruppen, Einsatzbereich, Unterbringung oder Sprache gefiltert werden. Volltext und Kartensuche, Personen-, Firmen- und Lagerregister führen direkt zu einzelnen Interviewstellen. Transkripte und Übersetzungen werden synchron zum Audio oder Video angezeigt. Ein verlinktes Inhaltsverzeichnis verdeutlicht die Erzählstruktur. Über 6.000 Anmerkungen von Redaktion und Nutzern erläutern Details. In einer persönlichen Arbeitsmappe können Suchergebnisse und Interviewausschnitte gespeichert werden.
Ziel des Projekts ist eine Open Access publizierte, multiperspektivische, englischsprachige Online-Enzyklopädie über den Ersten Weltkrieg. An diesem Vorhaben beteiligen sich mehr als 1000 AutorInnen aus über 50 Ländern. Seit Oktober 2014 wurden über 700 Artikel publiziert und mehr als 300.000 NutzerInnen erreicht. Die Qualitätssicherung erfolgt durch ein zweistufiges Peer-Review-Verfahren. Die interaktive und multimediale Darstellung der Inhalte macht die Enzyklopädie zu einem einzigartigen Fachportal und zu einer bereichernden Online-Ressource der e-history. Zu den technischen Entwicklungen für die Umsetzung der IT-Architektur, die auch für andere Online-Enzyklopädien als Modell dienen kann, gehören:
- innovative Navigationsfunktionalitäten für thematische Wissensräume, um die Nutzung komplexer, nicht-linearer Textkonvolute zu vereinfachen;
- Suche, Visualisierung und Navigation auf Grundlage semantischer Metadaten;
- Schnittstellen zur Einbindung der Dienste virtueller Fachbibliotheken und anderer Informationssysteme sowie zur weiteren Nutzbarmachung der Inhalte und Metadaten (u.a. RDF-Export, Linked-Open-Data).
Das Projekt wurde 2015 mit dem Berliner DH-Preis ausgezeichnet.
CeDiS stellt digitale Lösungen zur Publikation wissenschaftlicher Zeitschriften und Bücher bereit: Für über 30 E-Journals wird nicht nur das Hosting, die Verwaltung und die Organisation von Redaktionsprozessen mit der Software „Open Journals Systems“; ermöglicht, sondern auch ein deutschsprachiges Netzwerk für E-Journals aufgebaut. Darüber hinaus arbeitet CeDiS im Rahmen mehrerer Projekte mit „Open Monograph Press“ zusammen, einer digitalen Publikationsplattform für Buchreihen. Alle E-Publishing-Projekte von CeDiS zielen auf eine Verbesserung der technischen Infrastruktur für Open-Access-Publikationen. An der Freien Universität Berlin sind sowohl das Center für Digitale Systeme als auch die Universitätsbibliothek im Bereich Open Access tätig: Es gibt u.a. eine Open-Access-Beauftragte als Ansprechpartnerin für die Forschenden, einen DFG-geförderten Publikationsfonds sowie einen Dokumentenserver zur digitalen Zweitveröffentlichung und Archivierung.
Programm
- 16.00 Uhr: Begrüßung
- 16.10 Uhr: Zwangsarbeit 1939-1945
- 16.35 Uhr: 1914-1918-online
- 17.00 Uhr: E-Publishing und Open Access
- 17.25 Uhr: Abschlusskommentar
Weitere Informationen zum Berliner DH-Rundgang
Sie wollen auch zu einem Berliner DH-Rundgang einladen? Dann schreiben Sie uns bitte eine kurze E-Mail an info@ifdhberlin.de oder nehmen Sie telefonisch Kontakt zu uns auf.
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