DHd 2016: Call for papers
I. Inhalte
Der Verband „Digital Humanities im deutschsprachigen Raum (DHd) e. V.“ bittet um die Einreichung von Abstracts zur dritten Jahrestagung seit seiner Gründung. Organisiert von Prof. Dr. Elisabeth Burr (Institut für Romanistik) und Prof. Dr. Gerhard Heyer (Institut für Informatik) findet diese Tagung vom 07. bis 12. März 2016 an der Universität Leipzig statt. In der internationalen Tradition solcher Tagungen bitten wir um Beiträge in der ganzen Breite des Fachgebiets. Für das Leitthema “Modellierung – Vernetzung – Visualisierung: Die Digital Humanities als fächerübergreifendes Forschungsparadigma” sind besonders die folgenden Themenbereiche relevant:
- Was sind die Daten der Geisteswissenschaften? Wie müssen die Daten der Geisteswissenschaften (digitalisierte bzw. digitale Texte, Bilder, Musik, Audio, Filme / Videos etc.) aufgearbeitet und vorgehalten werden, um sie über die Fächer hinweg nicht nur für unterschiedliche, sondern auch derzeit noch unbekannte Fragestellungen nutzen zu können?
- Wie lassen sich die nur in Ausnahmefällen widerspruchsfreien, eindeutigen und konsistenten geisteswissenschaftlichen Daten so modellieren, untereinander und mit externen Daten vernetzen und visualisieren, dass es nicht nur zu einer Pluralisierung von Perspektiven auf die Artefakte kommen, sondern dass auch ein neues, vernetztes und damit umfassenderes Wissen über diese Artefakten generiert und präsentiert werden kann?
- Welche Relevanz hat diese Modellierung, Vernetzung und Visualisierung für die Geistesartefakte selbst und für den Gewinn reproduzierbarer wissenschaftlicher Erkenntnisse über sie?
- Wie müssen virtuelle, integrative und interaktive Forschungs-, Kommunikations- und Präsentationsumgebungen aussehen, damit sie der Umsetzung des fächerübergreifenden Forschungsparadigmas nützen, die Schaffung und Darstellung von Wissen ermöglichen und eine aktive Beteiligung der Öffentlichkeit an diesen Prozessen erlauben?
Unabhängig von dieser Schwerpunktsetzung freuen wir uns auch über Beiträge zu allen Bereichen der digitalen Geisteswissenschaften. Dazu gehören unter anderem:
- Beispiele für disziplinspezifische Forschungsprojekte in der ganzen Breite der Geisteswissenschaften, sowohl in ihren objektbezogenen (Archäologie, Ur- und Frühgeschichte, Kunstgeschichte, Musikwissenschaft etc.) als auch in ihren textbezogenen Ausprägungen.
- Alle Aspekte der Modellierung geisteswissenschaftlicher Inhalte und Forschungsprozesse, Probleme des Markups und anderer Ansätze zur Formalisierung von Inhalten, insbesondere auch im Bereich der semantischen Technologien.
- Aspekte der Nutzung von Big Data-Datenpools für geisteswissenschaftliche Forschung.
- Modelle und Praxiserfahrungen von Curricula und Ausbildungsgängen im Bereich der DH.
- Kuratorische Aspekte digitaler Verfahren, Modelle der Kooperation von Wissenschaft und Gedächtnisinstitutionen (Bibliotheken, Archive, Museen).
- Neue Formen der wissenschaftlichen Kommunikation, Veränderung des Publikationswesens.
- Durch innovative Softwarewerkzeuge ermöglichte neue methodische Ansätze.
- Daten sind mehr als Text: 3D – und Multimedia-Anwendungen, Virtual Reality, digitale Kunst uvm.
II. Formales
Es können eingereicht werden:
- Poster (Abstract von maximal 750 Wörtern).
- Vorträge (Abstract von maximal 1500 Wörtern).
- Sektionen mit mehreren Beiträgen (drei Vorträge pro Sektion, ein Abstract pro Vortrag, ein zusätzliches Abstract von ca. 500 Wörtern, das die übergeordnete Fragestellung der Sektion beschreibt).
- Panels (minimal 3, maximal 6 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, ein Abstract von maximal 1500 Wörtern).
- Vor der Konferenz stattfindende Workshops (Vorschlag von maximal 1500 Wörtern).
Für die Einreichung der Abstracts müssen Sie sich auf https://www.conftool.pro/dhd2016 registrieren und eine mit dem DHConValidator-Webservice erstellte dhc-Datei zur Begutachtung einreichen. Nähere Informationen zum DHConValidator-Webservice und zu ConfTool finden Sie baldmöglichst auf der Web-Präsenz der Konferenz: http://dhd2016.de/.
Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an dhd2016@uni-leipzig.de
Die Frist für die Einreichung von Beiträgen läuft am 15.09.2015 ab. Eine Benachrichtigung darüber, ob der Beitrag angenommen wurde, wird bis Anfang Dezember 2015 versandt.
Die primäre Sprache der Veranstaltung ist Deutsch. In der Regel wird erwartet, dass von einem Verfasser / einer Verfasserin / einer Projektgruppe nur ein Poster oder Vortrag eingereicht wird. Eine Beteiligung von Beitragenden darüber hinaus an einem Panel oder Workshop ist jedoch möglich.
1) Posterpräsentationen
Poster (Abstracts: 500-750 Wörter) können zu jedem Thema des Call for Papers eingereicht werden. Sie können auch den Stand einzelner Projekte anschaulich beschreiben oder Software demonstrieren.
2) Vorträge
Vorträge (Abstracts: 750 bis 1500 Wörter) stellen unveröffentlichte Ergebnisse dar, und / oder berichten über die Entwicklung von signifikanten neuen Methoden oder digitalen Ressourcen und / oder stellen ein methodisch / theoretisches Konzept vor. Für die einzelnen Vorträge sind 20 Minuten Präsentationszeit und 10 Minuten für Fragen vorgesehen. Es wird erwartet, dass zumindest signifikante Zwischenergebnisse vorgelegt werden können. Vortragsvorschläge sollten den Forschungsbeitrag in geeigneter Weise auf dem Hintergrund des Forschungsstands kontextualisieren und seine Bedeutung für die (digitalen) Geisteswissenschaften oder einen jeweiligen Teilbereich deutlich machen. Für die Ankündigung von Vorhaben, zu denen noch keine Zwischenergebnisse vorliegen, ist das Posterformat vorgesehen.
3) Sektionen
Sektionen bestehen aus drei Langvorträgen mit einer Dauer von jeweils maximal 20 Minuten zu einem übergeordneten Thema. Neben den Abstracts der einzelnen Vorträge ist ein Abstract des Organisators / der Organisatorin einzureichen, das in etwa 500 Wörtern das übergeordnete Thema der Sektion, bzw. den Zusammenhang zwischen den einzelnen Beiträgen darstellt.
4) Panels
Panels bieten drei bis sechs Teilnehmerinnen und Teilnehmern die Möglichkeit ein Thema auf der Basis einleitender Kurzvorträge zu diskutieren. In der Regel wird erwartet, dass von der 90-minütigen Sitzung je ein Drittel auf die vorbereiteten Statements, die Diskussion innerhalb des Panels und die Diskussion des Panels mit dem Publikum entfällt. Die Panel-Organisatorinnen und Organisatoren reichen eine kurze Beschreibung des Themas im Umfang von 750-1500 Wörtern ein und bestätigen die Bereitschaft der aufgeführten Personen, am Panel teilzunehmen.
5) Vor der Konferenz stattfindende Workshops
Von Teilnehmerinnen und Teilnehmern an Workshops, die vor der Konferenz stattfinden, wird erwartet, dass sie sich für die ganze Konferenz anmelden. Workshops dauern einen halben Tag.
Die Vorschläge sollten die folgenden Informationen enthalten:
- Titel und eine kurze Beschreibung des Themas (750 bis 1500 Wörter).
- Die vollständigen Kontaktdaten aller Beitragenden sowie einen Absatz zu deren Forschungsinteressen.
- Die Zahl der möglichen Teilnehmerinnen und Teilnehmer.
- Angaben zu einer etwa benötigten technischen Ausstattung.
- Den workshopspezifischen Call for Papers, falls ein solcher veröffentlicht wird.
III. Programmkomitee
- Prof. Dr. Mag. Johannes Stigler (Karl-Franzens-Universität Graz) – Vorsitzender
- Dr. Anne Baillot (Humboldt-Universität zu Berlin, Deutschland)
- Dr. Frank Fischer (GCDH Göttingen, Deutschland)
- Prof. Dr. Andreas Henrich (Universität Bamberg, Deutschland)
- Dr. Roland S. Kamzelak (Deutsches Literaturarchiv Marbach, Deutschland)
- Prof. Dr. Claudine Moulin (Universität Trier, Deutschland)
- Dr. Laurent Pugin (Répertoire International des Sources Musicales, Bern, Schweiz)
- Annika Rockenberger (z. Zt. University of Oslo, Norwegen)
- Dr. Georg Schelbert (Humboldt-Universität zu Berlin, Deutschland)
- Dr. Christof Schöch (Universität Würzburg, Deutschland)
- Prof. Dr. Joachim Veit (Universität Paderborn, Deutschland)
Lokale Organisation
- Prof. Dr. Elisabeth Burr, Lehrstuhl für französische, frankophone und italienische Sprachwissenschaft am Institut für Romanistik
- Prof. Dr. Gerhard Heyer, Professor für Automatische Sprachverarbeitung am Institut für Informatik
- Prof. Dr. Charlotte Schubert, Lehrstuhl für Alte Geschichte, Historisches Seminar
- Prof. Dr. Gerik Scheuermann, Professor für Bild- und Signalverarbeitung am Institut für Informatik
- Prof. Dr. Josef Focht, Professor für Instrumentenkunde am Institut für Musikwissenschaft und Direktor des Museums für Musikinstrumente der Universität Leipzig
- Prof. Dr. Ulrich Johannes Schneider, Professor für Philosophie am Institut für Kulturwissenschaften und Direktor der Universitätsbibliothek Leipzig
- Dr. Jens Blecher, Direktor des Universitätsarchivs Leipzig
Kommentar schreiben