Kulturen & Technologien – Europäische Sommeruniversität in Digitalen Geisteswissenschaften

0 Veröffentlicht von Elisabeth Burr am

Die Europäische Sommeruniversität in Digitalen Geisteswissenschaften „Kulturen & Technologien“ / European Summer School in Digital Humanities „Culture & Technology“ richtet sich an 60 TeilnehmerInnen aus Europa und darüber hinaus. Sie will Studierende, DoktorandInnen und (Nachwuchs-) WissenschaftlerInnen aus den Geisteswissenschaften, den Bibliothekswissenschaften, den Ingenieurwissenschaften und der Informatik als gleichwertige PartnerInnen zu einem wirklich interdisziplinären Wissens- und Erfahrungsaustausch in einem mehrsprachigen und mehrkulturellen Kontext zusammenführen und so die Voraussetzungen für künftige projektorientierte Kooperationen und Netzwerkbildungen über die Grenzen der Disziplinen, Länder und Kulturen hinweg schaffen.

Die Sommeruniversität will einen Raum zum Diskutieren, Erwerben und Ausbauen von Kenntnissen, Fähigkeiten und Fertigkeiten in Methoden und Technologien schaffen, die im Bereich des Humanities Computing eine zentrale Rolle spielen und immer mehr die Arbeit in den Geistes- und Kulturwissenschaften, in Bibliotheken, Archiven und ähnlichen Bereichen bestimmen. Die Beschäftigung mit diesen Methoden und Technologien will sie in den größeren Kontext der Digital Humanities stellen, die nach den Konsequenzen und Implikationen der Anwendung computationeller Methoden und Tools auf Artefakten aller Art fragen. Des Weiteren will sie einen Einblick in die Komplexität geisteswissenschaftlicher Daten ermöglichen und das Potential, das die Geisteswissenschaften – im Sinne von Humanities – für die weitere Entwicklung von Informatik und Ingenieurwissenschaften bereithalten, aufzeigen.

Bei all dem setzt sich die Sommeruniversität auch das Ziel, dem sogenannten Gender Divide zu begegnen, das heißt der Unterrepräsentation von Frauen im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) in Deutschland und Europa. Statt aber die Hard Sciences als solche zu stärken, indem sie wie so viele Maßnahmen die sogenannten MINT-Fächer fokusiert und versucht, Mädchen und Frauen von der Attraktivitätund Bedeutung der Informatik oder der Ingenieurwissenschaften zu überzeugen, setzt die Sommeruniversität auf die Herausforderung, die die Geisteswissenschaften im weitesten Sinne mit ihren überaus komplexen Daten und ihrem Reichtum an Frauen für die Informatik und die Ingenieurwissenschaften und deren Weiterentwicklung bieten, auf die Überwindung der Grenzen zwischen Hard und Soft Sciences sowie auf die Integration von Geisteswissenschaften, Informatik und Ingenieurwissenschaften.

Die Sommeruniversität dauert volle 11 Tage. Ihr intensives Programm setzt sich aus Workshops, hochschulöffentlichen Vorlesungen, regelmäßig stattfindenden Projektpräsentationen, einer Posterausstellung und einer Podiumsdiskussion zusammen.

Workshops (http://www.culingtec.uni-leipzig.de/ESU_C_T/node/227):

  • Computing Methods applied to DH: TEI-XML Markup and CSS/XSLT Rendering
  • Query in Text Corpora
  • Stylometry: Computer-Assisted Analysis of Literary Texts
  • Editing in the Digital Age: From Script, to Print, to Digital Page
  • Art History: Research and Teaching going Digital
  • Interdisciplinary approaches to the study of multimodal human-human / human-machine communication / interaction
  • Large Project Planning, Funding, and Management

Jeder Workshop umfasst insgesamt 15 Sitzungen oder 30 SWS. Die Zahl der TeilnehmerInnen eines Workshops ist auf 12 begrenzt.
 
Vorlesungen (http://www.culingtec.uni-leipzig.de/ESU_C_T/node/260):

  • Gregory Crane (Universität Leipzig, Germany / Tufts University Boston, USA): „Open Philology and a Global Dialogue among Civilizations“
  • Ray Siemens (University of Victoria, Canada): „Perspectives on Knowledge Construction in the Humanities“
  • Christof Schöch (Universität Würzburg, Germany): „Big? Long? Smart? Messy? Data in the Humanities“
  • Manfred Thaller (Universität Köln, Germany): „Praising Imperfection: Why editions do not have to be finished“
  • Jean Guy Meunier (Université du Québec à Montréal, Québec): „Reading and analyzing text in the digital world“
  • Nicoletta Calzolari (CNR-ILC, Pisa, Italy): „Language resources and semantic web“
  • Marco Büchler (Universität Leipzig, Germany): „Historical Text Re-use Detection: Behind the scene“
  • Karina van Dalen-Oskam (Huygens Institute for the History of the Netherlands, The Hague, NL): „Helpful, Harmless or Heretical?“

Projektpräsentationen:

Mit der Ausschreibung der Sommeruniversität ist auch ein Aufruf zur Präsentation von Projekten verbunden. Besonders von den an der Sommeruniversität teilnehmenden NachwuchswissenschaftlerInnen wird erwartet, dass sie ihre Projekte vorstellen. Neben den Projekten von TeilnehmerInnen werden auch in den digitalen Geisteswissenschaften, in der Informatik und in den Ingenieurwissenschaften angesiedelte arrivierte (Drittmittel-geförderte) Projekte vorgestellt.

Podiumsdiskussion:

Im Rahmen der Sommeruniversität findet eine Podiumsdiskussion statt zu „Humanities, Libraries and Computer Science – How to Manage the Synergies?“

Zertifikat: Über die Teilnahme an der Sommeruniversität wird ein Zertifikat ausgestellt. Die Teilnahme an einem Workshop, an allen Vorlesungen und Projektpräsentationen, an der Posterausstellung sowie an der Podiumsdiskussion entspricht dem Arbeitsaufwand, für den normalerweise 5 ECTS-Points vergeben werden.

Bewerbung / Teilnahme: Bewerbungen um einen Platz bei der Sommeruniversität werden nach Eingang noch bis zum 15. Juni 2013 berücksichtigt. Nur Personen, denen durch die begutachtenden ExpertInnen ein Platz zugesprochen wurde, können sich zur Sommeruniversität anmelden. Informationen zur Bewerbung um einen Platz in einem der Workshops sind unter: http://www.culingtec.uni-leipzig.de/ESU_C_T/node/231 zu finden.

Stipendien: Es gibt derzeit die folgenden 3 Typen von  Stipendien (siehe: http://www.culingtec.uni-leipzig.de/ESU_C_T/node/245):

  • (1) Stipendien für Mitgleider von osteuropäischen Partneruniversitäten der Universität Leipzig:
  • (2) 1 Stipendium für ein Mitglied einer der außereuropäischen Partneruniversitäten der Universität Leipzig:
  • (3) mehrere Stipendien für TeilnehmerInnen, die keiner der oben genannten Partneruniversitäten der Universität Leipzig angehören.

Da die Förderung durch die VolkswagenStiftung ausgelaufen ist, können dieses Jahr Reise- und Aufenthaltskosten nicht übernommen werden.

Kommentar schreiben