Virtuelles DH-Kolloquium an der BBAW, 9.4.2021: „Nutzen und Grenzen der Erfassung und Kategorisierung digitaler Editionen. Oder: Fifty Shades of Grey?“

1 Veröffentlicht von Christian Thomas am

Im Rahmen des (derzeit virtuellen) DH-Kolloquiums an der BBAW möchten wir Sie herzlich zum nächsten Termin am Freitag, den 9. April 2021, 16 Uhr s.t. einladen.

Das DH-Kolloquium findet virtuell statt; für den Vortrag und die anschließende Diskussion wird Big Blue Button genutzt. Der Link zum Veranstaltungsraum lautet https://meet.gwdg.de/b/fre-lza-gci-z42; eine gesonderte Anmeldung vorab ist nicht notwendig.

Im Folgenden finden Sie das Abstract der Vortragenden sowie Lektürehinweise zum Thema:

Nutzen und Grenzen der Erfassung und Kategorisierung digitaler Editionen.
Oder: Fifty Shades of Grey?

Daniela Schulz, Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel

Das CLARIAH-DE-Projekt (2019–2021) war bzw. ist mit der Zusammenführung der vormals getrennten Forschungsverbünde CLARIN-D und DARIAH-DE befasst. Ziel war es, Werkzeuge und Services übergreifend für Datenbestände beider Verbünde nutzbar zu machen, sowie auch einheitliche Workflows und eine gemeinsame Organisationsstruktur zu entwickeln. Die Harmonisierungs- und Standardisierungsarbeiten setzten dabei auf ganz unterschiedlichen Ebenen an. In Arbeitspaket (AP) 1 „Forschungsdaten, Standards und Verfahren“ stellte die Verwendung verbreiteter customizations der Guidelines der Text Encoding Initiative (TEI) als Austauschformate einen Ansatz zur Förderung bzw. Herstellung von Interoperabilität dar. Anhand ausgewählter Fallbeispiele wurde für den sehr diversen Bereich der digitalen Editionen evaluiert, inwieweit das Basisformat des Deutschen Textarchivs (DTABf) sich sinnvoll als ein solches einsetzen lässt.

Um die Vielfalt und damit die Repräsentativität der der Evaluation zugrunde gelegten Daten zu gewährleisten, wurde nach Kriterien gesucht, die eine Erfassung und Kategorisierung digitaler Editionen ermöglichen. Die daraus entstandene Editionsmatrix „EdMa“ half also im konkreten Projektkontext dabei, die Auswahl „geeigneter“ Fallbeispiele nachvollziehbar und transparent zu gestalten. Darüber hinaus birgt die gewählte Methode aber auch das Potenzial einer grundlegenden Einordnung oder Gruppierung von digitalen Editionen mit den damit einhergehenden Auswertungsmöglichkeiten. Aktuell sind über 70 digitale Editionen nach den EdMa-Kriterien erfasst worden und erste Auswertungen und Visualisierungen entstanden.

Im Vortrag soll EdMa näher vorgestellt und der Nutzen, aber auch die Grenzen eines solchen kriterienbasierten Erfassungssystems kritisch reflektiert werden. Die nachstehenden Fragen umreißen beispielhaft die in diesem Kontext anzusprechenden Themenbereiche:

  • Wie unterscheidet sich EdMa von anderen, bereits bestehenden Katalogen digitaler Editionen?
  • Wo liegen Schwierigkeiten oder Fallstricke in der Erfassung?
  • Welche Probleme ergeben sich aus der Ausweitung des ursprünglichen Nutzungskontextes?
  • Wie kann die aus EdMa hervorgegangene Übersicht digitaler Editionen in Zukunft dynamisch und idealerweise Community-getrieben instandgehalten und erweitert werden?
  • Welche Anpassungen wären sinnvoll oder notwendig, um EdMa als ein Werkzeug zur Klassifikation von Editionen zu etablieren, das als Ausgangspunkt für eigene Planungen und für eine gezielte Beratung genutzt werden kann?

Siehe dazu auch 

  • Schulz, Daniela; Meiners, Hanna-Lena; Fisseni, Bernhard; Sendler, Simon (2020): “Criteria for Recording and Categorizing Scholarly Digital Editions (Version v1).” Presented at the Scholarly Primitives – DARIAH Annual Event 2020, Zagreb, Croatia: Zenodo, http://doi.org/10.5281/zenodo.4268371.
  • Schulz, Daniela (2020): „Überlegungen zu Harmonisierung und Standardisierung im Rahmen des Projekts CLARIAH-DE – oder: Aus der ‚Suppenküche‘ von Arbeitspaket 1: Forschungsdaten, Standards und Verfahren.“ In: DHd-Blog, https://dhd-blog.org/?p=14064.
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